Die ersten Leinen sind in der Waschmaschine

Nachdem wir nach der Anlieferung in Greifswald keine Zeit hatten das Einstellen ins Winterlager abzuwarten (der LKW musste noch am gleichen Tag abgegeben werden) haben wir heute unser Boot zum ersten Mal in Greifswald besucht. 

 Vom Wetter her hätten wir auch schon einen kurzen Schlag segeln können, aber Winterlager ist nunmal an Land. Deshalb hatten wir auch keine Rettungswesten sondern eine Leiter im Gepäck.

  
Da wir ja einen sehr geringen Tiefgang haben, ich will mir ja die Option offen halten auch mal in Senftenberg einzusetzen, mussten die Kollegen vom Kran- und Transportteam ganz kreativ werden einen Ausgleich zu schaffen. Gut dass wir eine Leiter dabei haben. 

 
Eine neue Innenverkleidung (Tapetenwechsel) steht recht weit (nicht ganz) oben auf der Liste der dringenden Maßnahmen.

Nach ersten Hochrechnungen und Zeichnungen benötigen wir 9m für die größten Flächen um voraussichtlich nochmal 5m für die Kleinflächen.

Um abermals gleich etwas sinnvolles zu machen, habe ich gleich mal die ersten Leinen eingepackt und zu Hause der Waschmaschine übergeben. Nach 2 Jahren ungeschützter Lagerung auf Deck wird da sicher einiges zu holen sein.

angekommen 

Pünktlich 23:57 haben wir den Motor in Greifswald abgestellt.

Ja, ok Thomas hatte 23:30 als Zielzeit ausgegeben, aber den netten Plausch mit den Kollegen von der Polizei müssen wir drauf rechnen. Das ist einfach höhere Gewalt!

  
  

Gribbeln im Bauch 

Wir sind nach unerwarteten Kosten beim Verladen jetzt auf striktem Sparkurs.

Seid heute morgen überlegen wir, ob wir wegen unserer geringen Überbreite wirklich ein Begleitfahrzeug benötigen. Das ist in unserer Genehmigung zwar vorgegeben, aber wer hält sich heute noch an Vorschriften. Wir wollen zwar weder den Euro noch die EU retten, aber Kanzlerin und Minister können, können wir.

Kurz vor der ersten Abfahrt nach Greifswald sind nur noch Blaulichter und andere Überbreiten auf der Piste.

Überbreitenrennen auf der A20.

 Thomas sieht uns schon halb auf der Anklagebank aber in dem ganzen Gewimmel fallen wir garnicht auf.

Ein Wachtmeister weißt uns sogar noch den richtigen Weg.
  

Bitte Folgen

Unser Boot gefällt offensichtlich auch den Herrn von der Polizei. Ca. 20min haben sie das schöne Hinterteil angesehen, dann wollten sie es genauer wissen, von wem es gekauft wurde und wo es jetzt hin soll. 


Sogar auf Polnisch kann mal lesen dass sie mit uns auf dem nächsten Parkplatz treffen wollen.
  
Sie wollten uns wohl nur einen schönen Abend und eine gute Weiterfahrt wünschen.

Na denn: Danke gleichfalls! 

zweite Etappe

Wir sind in die zweite Etappe nach Greifswald gestartet.

  

Schon gibt es wieder erste kleine Hindernisse. Aber kann uns soetwas aufhalten?

  
Der ADAC meldet gleich 3 Störungen zwischen Kreuz Schönefeld und Dreieck Spreeau.

Wir wählen die westliche Route um Berlin.

In der Genehmigung steht nur A10.

bei Tageslicht und Sonnenschein 

6:15 endet unsere erste von hoffentlich nur zwei Nachtfahrten. Wir schlafen erstmal bis 9:00.

  
Bei Tageslicht sieht unser Transport recht ordentlich aus.

das ist eng

Nachts auf deutschen Autobahnparkplätzen herrscht der wilde Westen.

Das ist mit Überbreite ein reiner Hinternislauf.

   
 Diese Ecke passt leider nicht.

Viel Diskussionen und ein wütender polnischer Falschparker, am Ende hat der ungarische Fahre links im Bild das Problem gelöst.

Wir haben einen Plan

Der Kran ist weg und hat unser Schiff samt Lagerbock an die Seite gestellt.

  
Aziz der Mann vom Winterlager hat uns den Tausch des Lagerbocks (weil länger) angeboten, den wir von einem Schlosser in der Höhe kürzen lassen müssen.

Wäre ja eine Sache, wenn der passende Schlosser nicht auch gleich gegen etwas Bargeld zur Hand wäre.

Der Schlosser kommt zwar eigentlich aus der Steiermark, macht aber auch keine halben Sachen.

   
 
Nach zwei Stunden ist der Lagerbock passend gemacht.

  
Völlig selbstlos kommt ein neuer Kran mit einem gesprächigerem Führer.

Jetzt kommt das so langsam mit untergehenden Sonne wieder auf unsere Seite.

Unsere Transportbegleiter setzten dann aber der Horrorshow noch ein nettes Finale auf.

  • 4,16 ist zu hoch – aber dank Luftfederung können wir und ausreichend klein machen
  • wir hätten unsere Fahrt trotz Genehmigung 24h vorher anmelden müssen, Das auf Seite 11 der Genehmigung 

Ganz toll!!!

Aber schon der Unterton des Mannes von der Tunnelwacht signalisiert Lösungsmöglichkeiten.

Man telefoniert und wenn wir in 15min abfahrbereit sind lassen sie uns noch heute fahren.

Da verstehe einer die Österreicher.

Sie machen Vorschriften vermutlich nur deshalb, damit man sie dann aus Gefälligkeit umgehen darf.

Also vielen Dank an alle die mitgeholfen haben.