Rodeoreiten auf der Ostsee

Wir haben uns für eine Fahrt nach Ystad entschieden. Der Wind soll für diesen Kurs achterlichen leicht von der Steuerbordseite schieben.

In Erwartung einer Kaffeefahrt verlassen wir gegen 6:00 den Hafen Sassnitz. Schon am Ende der Mole deutet sich an, was uns in den kommenden 6 Stunden erwartet.

Es gibt eine richtige Welle die unser kleines Boot alle paar Minuten erst 20 Grad nach Steuerbord und danach 10 Grad nach Backbord vom Kurs abbringt. Wie Don Quichotte kämpfe ich mit dem Steuerrad dagegen an. Zweimal verliere ich und es kommt zur Patenthalse.

Ich bin kurz davor wieder einen Liegeplatz an unserem überschaubaren Senftenberger See klar zu machen, da kommt ein richtiger Regenguss. Der Wind dreht sich, die Sonne kommt raus und die Welle wird sanfter.

Haben wir die Ostsee jetzt gezähmt? War das unsere Taufe als Ostsee-Segler?

Ich hadere noch etwas, da baut mich unser Nachbarlieger in Ystad wieder auf. In 12 Jahren sei dies auch seine schwierigste Überfahrt gewesen.

Na dann warten wir die Rückfahrt ab.

Segeln ohne Wind ist doof

Wenn die eiserne Fock uns nicht mit 5,5kn in Richtung Sasnitz schiebt, dann bringt es der Wind nur auf schlappe 0,2kn.

Segel ist eben etwas zwischen gefährlich oder langweilig. Letzteres quält Luise gerade entsätzlich.

Aber die Natur liefert wenigstens schöne Bilder dazu.

In Thiessow ist heute Markt

… aber den finden wir langweilig. Wir haben uns ein Glas leckeren Akazienhonig gekauft, den wir natürlich vorher verkostet haben.


Wind findet heute nicht statt, aber unsere Batteriespannung ist zu niedrig für die Kühlung, deshalb fahren wir erstmal unter Motor aus der Bucht.

Der Kühlschrank wird wieder kalt und wir genießen die schöne Landschaft um uns herum.

Ostseeroulette

der Wind beschert uns heute eine Kaffefahrt. Man kann also tatsächlich einen Kaffee abstellen ohne Gefahr zu laufen, dass die Tasse verruscht oder gar noch schlimmeres. Ich überlege dabei gerade noch, was noch schlimmer sein könnte.

Luise macht auf jeden Fall lecker Häppchen in der Pantry. Man beachte dabei den neuen Teppich.


Wohin der Wind uns heute noch wehen wird, ist noch weitgehend offen, da er mehr oder weniger lustlos vor sich hin bläst.


Der Vorher-Nachher-Effekt 

Es geht langsam voran, aber es geht voran. Wenn man alles neu machen möchte, dann merkt man so richtig, wie aufwändig Boote zu bauen sind. Es gibt im Grunde auch keine wirklich gerade Kante. Es sieht am Ende zwar irgendwie gerade  und auch gut aus, aber im Geometrieunterricht in der Schule wäre das Abwickel der Innenflächen aller Schränke nur etwas für wahre Könner!

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So sah es bei der ersten Besichtigung im Dezember 2015 aus.

Und so sieht es heute aus. Zwischendurch bröselte noch die der uralte Schaumstoff der Rückbeschichtung der alten Verkleidung durch das Bad.

Ein widerliches Gefühl, wenn man mit der Hand in den alten Brösel fassen darf.

Neue Lichter beaucht das Schiff 

Kabel einziehen muss man mögen. Am Besten ist man klein von Wuchs und hat schmale Hände. Gleich zwei Dinge, die ich nicht mitbringe. Aber dennoch ist es geschafft! Wir haben ein angenehmes Ambientelicht im Salon.