Es gibt fast nichts Schlimmeres als eine ausgewachsene Flaute. Bei zuviel Wind kann man die Segel reffen (kleiner machen) , aber wenn es keinen Wind gibt kann man garnichts machen außer Tee kochen und warten.
Jetzt hat es uns 15 Meilen vor Sassnitz erwischt. Auch wenn der Wetterbericht es schon vorhersah und wir deshalb bereits um 3:30 in Kåseberga abgelegt haben, ist es dennoch frustrierend, wenn der Wetterbericht stimmt.
Der Skipper meckert ja ständig darüber, dass die meisten Wetterberichte nicht besser als der morgendliche Kaffesatz sind. Es gibt aber eben auch Situationen wie heute, in denen es einfach anders ist. Es ist einfach kein feiner Zug, wenn die Vorhersage genau dann stimmt wenn sie falsch gewesen wäre. Ich hätte auf die falsche Prognose Rassmussen heute Abend auch einen Schluck Anlegebier ausgegeben.
Aber Hättichte sind eben keine Habichte und Erfolglose haben Gründe. Also muss unser Motor die letzten Meilen schieben.
Ich hatte ja schon so eine Vorahnung, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass die Windprognose falsch ist und habe vollgetankt.
Wir haben überhaupt erst dreimal Diesel nachgefüllt seit dem ich das Boot gekauft habe. Geschätzt haben wir für die bisher gefahrenen 2.200 Meilen seit dem Kauf ca. 100 Liter Diesel verbraucht.